Brücken zwischen Ökonomie und Ökologie

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VWL-Studiengangleiterin Prof. Dr. Margot Körber-Weik beim HfWU-Fachforum zur nachhaltigen Energieversorgung.

NÜRTINGEN (pm) Im Nürtinger Studiengang Volkswirtschaftslehre (VWL) der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) erörterten jetzt ehemalige Studierende die nachhaltige Energieversorgung, gestützt auf ihre Berufserfahrungen in Wissenschaft und Praxis. Außerdem konnten die aktuellen Studierende sich mit den Ehemaligen vernetzen und erhielten wertvolle Hinweise für berufsorientiertes Studieren.

Im ersten Teil des Fachforums ging es um das Thema „Energiepolitik zwischen Ökonomie und Ökologie“. Dabei erläuterte Diplom-Volkswirt (FH) Tommy Piemonte von der imug Beratungsgesellschaft für sozialökologische Innovationen die wichtigsten Zusammenhänge aus gesamtwirtschaftlicher Perspektive. Er betonte, dass die Verfügbarkeit von Energie für ein menschenwürdiges Leben ähnlich wichtig sei wie Trinkwasser und Nahrungsmittel.  Deshalb verfolge nachhaltige Energiepolitik das Ziel, Energie dauerhaft zu möglichst niedrigen Kosten unter Berücksichtigung von Umweltrestriktionen bereitzustellen. Kurzfristige Zielkonflikte zwischen Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit ließen sich überwinden. Hierfür sei der Preis als Steuerungsinstrument wichtiger als moralische Appelle. Besonders geeignet sei die Einpreisung der Umweltkosten über Emissionszertifikate.  Den Handel mit Emissionszertifikaten hat Piemonte in seiner Diplomarbeit untersucht. Für sie hatte er zum Auftakt des Fachforums den Förderpreis für Nachhaltige Entwicklung der Selbach Umwelt Stiftung erhalten.

Der zweite Teil des Forums ermöglichte Einblicke in einzelwirtschaftliche Perspektiven. Diplom-Volkswirt (FH) Fabian Müller von den Stadtwerken Bietigheim-Bissingen beleuchtete die Bestimmungsgründe der Energie-Nachfrage und der Preise, sowie die hohe Preissensibilität der Geschäftskunden, die eine Umstellung auf erneuerbare Energien erschwert. Diese Schwierigkeiten hängen Einschätzung mit der Angebotsseite zusammen, wie Diplom-Volkswirt (FH) Jörg Cezis (E.ON München) darstellte: Energie lasse sich aus konventionellen Energieträgern noch immer billiger und stetiger herstellen als aus erneuerbaren Energieträgern. Abschließend zeigte Diplom-Volkswirt (FH) Mario Streimelweger von der elero GmbH in Beuren an einem Beispiel die Vereinbarkeit von Ökonomie und Ökologie: Innovative Automatisierung beim Sonnenschutz von Gebäuden senkt sowohl den Energieverbrauch als auch die Energiekosten. Moderiert wurde das gesamte Fachforum von Benjamin Engelke, einem aktuellen Bachelor-Absolventen des VWL-Studiengangs.

Das Expertenforum war Teil des diesjährigen Ehemaligen-Treffens im Studiengang VWL. Hiervon profitierten nicht zuletzt die aktuellen Studierenden. Schon vor dem Fachforum hatten mehrere Alumni den Studierenden anhand ihrer Werdegänge gezeigt, wie das Studium als Weg in den Beruf angelegt werden kann. Danach konnten sich die Studierenden bei einer Kontaktbörse mit allen anwesenden Alumni vernetzen. Den Abschluss bildete ein lockeres Beisammensein der Ehemaligen, bei dem Erfahrungen und Erinnerungen ausgetauscht und Kontakte gepflegt wurden.