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Die Preisträger des CDG-Preises 2007: Die beiden Eltern von Katja Kaiser, Estelle-Anaëlle Nguewo erhielt den 2. Preis und den 3. Preis teilen sich David Baur und Lena Billmeier.

- Nürtinger Studentin erhält Preis für Diplomarbeit -

 

NÜRTINGEN. (üke) Jedes Jahr vergibt die Carl-Duisberg Gesellschaft Förderpreise an die besten Diplomarbeiten, die an baden-württembergischen Fachhochschulen angefertigt werden. Katja Kaiser heißt die diesjährige Preisträgerin, eine Absolventin des Studienganges Landschaftsplanung der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). „Das ist ein schöner Tag für uns“. Mit launigen Worten begann Rektor Professor Dr. Werner Ziegler, als er die Festgesellschaft an der HfWU begrüßte. Die Heimathochschule der Siegerin war von der CDG auserkoren, die Ehrung für alle Preisträger auszurichten.

Für den Preis der Carl-Duisberg Gesellschaft sind zwei Themenbereiche für die Diplomarbeiten ausschlaggebend: Internationaler Austausch oder Nachhaltigkeit. Katja Kaiser reichte ihre Arbeit zu der letzteren Kategorie ein: „Einfluss des Kautschukanbaus auf die nachhaltige Landnutzung in Nordlaos“, lautete das Thema, mit dem sie die Jury überzeugte. Der Anbau von Kautschuk in dem südasiatischen Land verursacht mehr Probleme als er löst. Das Verdienst von Katja Kaisers Arbeit ist nicht nur ihre wissenschaftliche Analyse, sondern vor allem ein Maßnahmenkatalog für die Bauern vor Ort, den sie aus ihren Ergebnissen formulierte. Rektor Ziegler war stolz auf die ehemalige Studentin der HfWU. Zum einen wegen des konsequenten Praxisbezuges der Arbeit aber auch auf den Umweltbezug. Leider konnte er Katja Ziegler nicht persönlich gratulieren. Ihre Eltern nahmen stellvertretend den Preis der Tochter entgegen. Der Grund für die Abwesenheit war allerdings triftig: Kaum mit dem Studium fertig, hat die preisgekrönte Absolventin die Aufmerksamkeit möglicher Arbeitgeber geweckt: Katja Kaiser hat Hochschule und Deutschland verlassen und arbeitet beim German Development Service der Deutschen Bank in Indonesien.

Nicht weniger geehrt wurden die beiden anderen Preisträger. Estelle- Anaëlle Nguewo, Diplom-Ingenieurin der Hochschule Albstadt Sigmaringen entwickelte in ihrer Diplomarbeit „Ernährungsempfehlungen für HIV-infizierte Menschen – ein Leitfaden für Kamerun“. In einer beeindruckenden Präsentation stellte sie ihre Arbeit vor und beschrieb eindringlich die Situation in Afrika und ihrem Heimatland. Vor allem die 25-40 jährigen Menschen sind in Kamerun vom Aidsvirus betroffen, mit verheerenden Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Wirtschaft. In dem riesigen Land leben 230 verschiedene Stämme, alle mit einer anderen Kultur und anderen Essgewohnheiten. Laut Nguewo ist die Ernährung für HIV-infizierte Menschen entscheidend. Ihre Arbeit, die unter anderem Menüvorschläge enthält, die die Esskultur der vielfältigen Bevölkerung berücksichtigen, soll einen Beitrag dazu leisten, die Lebensqualität der kranken Menschen zu verbessern.

Der dritte Preis ging an David Baur und Lena Billmeier. Die beiden Studierenden der Hochschule für Gestaltung in Schwäbisch Hall versuchten in ihrer Arbeit „EnergyVision“ den steigenden Ressourcenverbrauch plastisch darzustellen. Für die Rohstoffarten Wasser, Strom, Transport und fossile Brennstoffe entwickelten die beiden Hochschulabsolventen Skulpturen, die jeweils für den privaten Haushalt und für die Gesellschaft den Verbrauch dieser Rohstoffe visuell darstellen. In drei Stufen zeigen die Skulpturen den Weg hin zu einem sparsamen Umgang mit knappen Ressourcen.

Alle drei Arbeiten sind der Nachhaltigkeit verpflichtet. Die Zielsetzung des Preises der Carl-Duisberg Gesellschaft passt für Hochschulrektor Ziegler perfekt zum Profil der HfWU. „Wirtschaft und Umwelt ist Teil unseres Namens und ist deshalb für uns Programm. Aber: Wir müssen noch mehr das „und“ betonen. Wir sind gut in der Umwelt und gut in der Wirtschaft. Wir sind noch schwach beim „und““. Beide Elemente zu verbinden sieht der neue Rektor als eine der großen Aufgaben für die Hochschule an.

Gerhard Schmücker, 20.11.2007