Alblinse und Feuerbohne

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- Projekt „Genbänkle“ bringt mit Samenset alte regionale Gemüsesorten in die heimischen Gärten zurück -

NÜRTINGEN(pm). Das Projekt „Genbänkle“ will mit einer Zusammenstellung von biologischem Saatgut alter, seltener regionaler Gemüsesorten deren geschmackliche Vielfalt wieder in die Küche bringen. Entstanden ist das Projekt Genbänkle, das das Samenset vertreibt, mit Unterstützung der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU).   

Viele Kulturpflanzen, die es vor hundert Jahren noch gab, gelten mittlerweile als verschollen. Mit ihnen sind viele Farben, Formen, Düfte und Aromen auf unseren Tellern verloren gegangen. Mit dem Saatgutset „Wachsende Begeisterung“ will das Genbänkle interessierten Menschen den Zugang zu regionalem, samenfestem, biologischem Saatgut alter und seltener Gemüsesorten erleichtern und so die Küche wieder bereichern. Das Samenset umfasst Sommersalat, Alblinse, Filder Spitzkraut, Feuerbohne, Rettich, Zwiebel und Lein. Es kann über die Website www.genbaenkle.de bezogen werden.

Gegründet wurde das Genbänkle, ein Netzwerk zur Förderung der Kulturpflanzenvielfalt in Baden-Württemberg, 2015. Zu den Gründungsinitiatoren gehört Prof. Dr. Roman Lenz, Landschaftsökologe an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Auf der internetbasierten Genbänkle-Informationsplattform wird gesammelt und vernetzt, was noch in Gärten, auf Feldern, in Obstwiesen sowie Archiven zu finden ist – und so nicht in einer (zentralen) Genbank bewahrt wird, sondern in vielen dezentralen „Genbänklen“. Noch bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts gab es eine große Vielfalt bei Obst-, Gemüsesorten und Feldfrüchten. Alleine über 200 Salatsorten wurden gezählt, unzählige regionale Bohnen-, Zwiebel, Rettich- oder Kohlsorten wurden kultiviert und immer wieder selbst vermehrt und nachgezogen. Mit der Aufgabe der Hausgärten und den Erfordernissen des Lebensmittelmarktes ist viel von dieser Kulturpflanzenvielfalt verlorengegangen.