Vom Neckar in die Pannonische Tiefebene

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Im Kosovo besuchten die Studierenden einen Betrieb, der Wasserbüffel zur Milchgewinnung hält.

- Agrar- und Pferdwirtschaft-Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt auf Exkurs im Westbalkan -

NÜRTINGEN (hfwu). Versuchsweinbau in Zagreb, Pferdezucht in Slowenien, Direktvermarkung von Oliven und Obst in Kroatien, Tomatenanzucht in Albanien, Büffelhaltung im Kosovo und Ackerbau in der serbischen Vojvodina. Damit ist nur ein Teil des Exkursionsprogramms beschrieben, das 25 Studierenden der Agrar- und Pferdewirtschaft der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) während ihrer zehntägigen Reise Ende Mai in den Westbalkan erlebt haben.

Diese internationale Exkursion wird für die Studierenden der beiden Studiengänge im Rahmen des Wahlpflichtmoduls „Internationale Landwirtschaft“ durchgeführt und findet bereits seit 2014 regelmäßig statt. In vergangenen Jahren führte sie in die Ukraine, nach Kanada und Kasachstan sowie nach Costa Rica. Begleitet wurden die Studierenden dieses Jahr von Prof. Heinrich Schüle, Prof. Dirk Winter und Dr. Angelika Thomas.

Per Reisebus ging es über Nacht und in zwölf Stunden Fahrt zunächst in die kroatische Hauptstadt Zagreb. Noch am Ankunftstag erhielt die Gruppe Einblicke in die Agrarfakultät der Universität Zagreb und lernte deren Versuchsgut für Weinbau und dessen einheimische Rebsorten kennen. Vermittelt wurden auch Kerndaten zur Agrarstruktur und zur Geographie Kroatiens. Beides – z.B. die durchschnittliche Betriebsgröße von 5,6 Hektar und die Unterschiede von Gebirgsregion und Küstenregion wurde in den darauffolgenden Tagen erlebbar. Da ging es beispielsweise zur Hofkäserei im bergigen Nationalpark Velebit, zur Fischfabrik in Sinj, wo in Spanien gefischte Anchovis zerlegt und konserviert werden, zu Oliven- und Mandarinenplantagen sowie zu einem Bio-Weingut und zu einer Eselfarm auf der Halbinsel Peljesac.

Der Besuch einer Isländerzucht und insbesondere die Führung im Lipizzaner-Gestüt in Lipiza rückte in Slowenien das Thema Pferd in den Mittelpunkt. Die weiteren Besuche in Albanien und Kosovo gaben zusätzliche produktionstechnische Einblicke und Beispiele wie durch Eigeninitiative und mit internationaler Förderung, Betriebs- und Vermarktungszweige aufgebaut werden und vor welche Herausforderungen die Betriebsleiter dabei gestellt sind. Den Schluss und Gegensatz zu vielen kleinen Direktvermarktungsbetrieben bildete ein landwirtschaftlicher Großbetrieb in der Vojvodina-Region mit 4000 Hektar Gesamtfläche, 1800 Rindern und einer 1500 kW Biogasanlage, womit die Exkursion schließlich in der Pannonischen Tiefebene angelangt war.

Diese vielfältigen fachlichen Eindrücke zur landwirtschaftlichen Produktion sowie zur Verarbeitung und Vermarktung von Nahrungsmitteln im Westbalkan bereichern die Seminararbeiten der Modulteilnehmer, die sich über das gesamte Sommersemester hinweg mit dieser spannenden Region im Südosten Europas auseinandersetzen.

Die Reise wurde ermöglicht durch die Unterstützung seitens der Partnerhochschulen der HfWU in Zagreb, Tirana und Novi Sad bei der Gestaltung des Fachprogramms, aber auch durch finanzielle Unterstützung seitens der Verfassten Studierendenschaft der HfWU.

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