Ein Hotspot der Biodiversität und Artenvielfalt liegt im Voralpenraum in den kalkoligotrophen Quellmooren und Streuwiesen. Diese Standorte sind als nährstoffarme, wassergebundene Lebensräume durch Stickstoffeinträge aus der Luft und Veränderungen der jahreszeitlichen Niederschlagmengen besonders betroffen. Folgen dieser Veränderungen können ein erhöhtes Biomasseaufkommen sowie Verschiebungen in der Konkurrenz zwischen Arten mit zunehmender Dominanz von z.B. Schilf sowie die Verdrängung typischer, aber konkurrenzschwacher Hemikryptophyten wie der Glanzstendel (Liparis loeselii) sein. Dieser Prozess wird von einer häufig unterbrochenen Nutzungshistorie der Streuwiesen überlagert.
Durch Änderungen im Mahd- bzw. Nutzungsregime kann relativ effektiv auf diese Veränderungen im Biomasseaufkommen reagiert werden. Vor diesem Hintergrund ist das Ziel des zunächst auf zwei Jahre angelegten Projektes, Empfehlungen zur Pflege von Streuwiesenkomplexen zu erarbeiten. Die Erprobung von Pflegeverfahren, wie die Vorverlegung der Mahd in den Spätsommer sowie die Einführung eines Frühjahresschnitts, stehen dabei im Fokus. Das Projekt wird in sechs geeigneten Untersuchungsgebieten in den Landkreise Ravensburg und Bodenseekreis durchgeführt.
Zu den wesentlichen Projektinhalten zählen neben der Untersuchung zu den Auswirkungen der Pflege auf die Struktur der Streuwiesen (Biomasse, C/N) auch die Auswirkungen der Pflege auf ausgewählte floristische Zielarten und die Artendiversität. Darüber hinaus werden Arbeitszeiten und Betriebskosten verschiedener Pflegeverfahren erfasst und ausgewertet, um Pflegesätze der Landschaftspflegerichtlinie abzuleiten.
Falls Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an die jeweiligen Projektbearbeiter.