Betriebsspiegel und Versuchsführer als PDF zum Download:
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Der Lehr- und Versuchsbetrieb Tachenhausen wird vom Betriebsleiter und den Mitarbeitern nach modernen Managementmethoden geführt. Die Bewirtschaftung und Produktionsverfahren des Betriebes sind beispielhaft und dienen somit der Forschung und Lehre. Die Betriebsorganisation und die Arbeitsverfahren werden ständig an sich ändernde Verhältnisse angepasst.
Alle Aufwands-, Ertrags- und produktionstechnischen Daten des Betriebes werden über Bord-Computer, Ertragserfassung (mit GPS), eine Schlagkartei und sonstige Aufzeichnungen lückenlos erfasst, analysiert und aufbereitet, so dass die Ergebnisse für jedes einzelne Wirtschaftsjahr und in mehrjährigen Zeitreihen vorliegen. Diese Auswertungen stellen die Grundlagen für Betriebsleitungsentscheidungen dar. Außerdem stehen sie für den Einsatz in der Lehre zur Verfügung.
Der Betrieb ist ein Marktfrucht-Veredlungsbetrieb mit Getreidebau (Saatgutvermehrung), Rapsbau und Zuckerrübenbau. Die stark hängigen Weiden werden durch Pensionsrinder und Pensionspferde genutzt.
Techniker Lehr-und Versuchsbetrieb Tachenhausen
Dipl.-Ing. (FH)
Betriebsleiter Lehr- & Versuchsbetriebe Tachenhausen / Jungborn
Die Felder des Betriebes und die Stallungen stehen ständig für Lehrvorführungen und Demonstrationen zur Verfügung. Während der Vegetationsperiode werden die Felder, einschließlich aller Versuche, wöchentlich an zwei Nachmittagen von den Studierenden unter Anleitung von Professoren besichtigt, wobei anstehende und durchgeführte Maßnahmen besprochen und die Auswirkungen beobachtet werden können.
Auf ca. 10 % der Ackerfläche werden exakte Sorten-, Düngungs-, Pflanzenschutz- und Bodenbearbeitungsversuche mit mehrfaktorieller Versuchsanstellung durchgeführt. Aktuell werden im Rahmen der Forschung in der Außenwirtschaft langjährige Versuche zum konservierenden Ackerbau und zu Stangenbohnen in Mischkultur mit Mais durchgeführt. Die Fragestellungen dienen gleichzeitig der Praxis und der Lehre. Ergänzend dazu läuft ein Modellvorhaben zum Integrierten Pflanzenbau, bei dem einzelne Punkte dieses Themenkreises im mehrjährigen Ablauf bearbeitet und beantwortet werden.
Die Schweineproduktion in den hofeigenen Stallungen beinhaltet Fütterungsfragen, Versuche mit unterschiedlicher Genetik, Fragen tiergerechter Haltungssysteme, Entwicklung von Spielzeug für Schweine, umweltgerechte Fütterungsverfahren u.ä. Zurzeit läuft eine Versuchsreihe zur Ermittlung von Ammoniakemissionen bei Schweinen.
Alle zur Anwendung kommenden Arbeitsverfahren dienen auch gleichzeitig der Demonstration. In Zusammenarbeit mit landtechnischen Firmen werden laufend neue Maschinen und Arbeitsverfahren erprobt und hinsichtlich ihrer Umsetzbarkeit für die Praxis beurteilt.
Die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) hat sich dem Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung verpflichtet. Diesem Leitbild wollen wir auch in unseren Lehr- und Versuchsbetrieben gerecht werden. Im Rahmen des Studiengangs Nachhaltige Agrar- und Ernährungswirtschaft wurde daher in Zusammenarbeit mit dem LTZ Augustenberg und dem Forschungsinstitut für Biologischen Landbau in der Schweiz (FiBL) ein erster Nachhaltigkeitsbericht für Tachenhausen nach der Methodik SMART erstellt.
Der Bericht kann auf dieser Seite heruntergeladen werden. Bei der Interpretation von Nachhaltigkeitsberichten sind stets Besonderheiten des Betriebes sowie der gewählten Methodik zu berücksichtigen. Auf dieser Seite finden Sie daher außerdem eine kurze Erläuterung der HfWU zu einigen Elementen des Nachhaltigkeitsberichts.
Erste urkundliche Erwähnung der Herren von Tachenhausen. Sie zählten zum niedrigen Adel und gehörten zu den Dienstmannen der Herzöge von Teck. Die Burganlage war eher bescheiden, der Wirtschaftshof lag außerhalb.
Marquart Swelher kaufte von Tachenhausen die Ländereien einer 1391 erstmals urkundlich erwähnten Kapelle. Durch ein Marienbild das wundertätige Kräfte haben sollte, wurde die Kapelle zum Wallfahrtsort.
Die Stadt Nürtingen übernahm die Gerichtsbarkeit und Verwaltung der des inzwischen beachtlich angewachsenen Kirchenvermögens. Durch stetigen Ländereienerwerb wurde eine eigene Markung Tachenhausen gegründet. Es entstanden 2 Meiereihöfe.
Der obere Hof (Burgstallhof) wurde erworben, der neben der Stammburg stand. Aus ihm ging der heute bestehende Gutsbetrieb Hofgut Tachenhausen hervor. Der untere Hof (Klosterhof) war mit starken Mauern umgeben und besteht heute nicht mehr.
Eine eigene Pfarrei mit Pfarrstelle wurde eingerichtet.
Die Tachenhäuser Frauenkirche wurde bereits wieder an die Stifte zu Urach und Herrenberg übertragen und die „Chorherren des gemeinsamen Lebens“ (Mönchsorden) zogen ein. In den Folgejahren kam es zu mehreren Pachtverträgen des Hofes zwischen Chorherren und Meiern. Mit der Gemeinde Oberboihingen kam es zu mehreren Unstimmigkeiten über Weideland, Überfahrtsrechte, Zahlungen,... etc. welche teilweise geschlichtet werden mussten. Die Chorherren waren nicht sehr willkommen und es kam zu Klagen darüber.
Das Chorherrenstift wurde schließlich durch den regierenden Herzog Ulrich aufgelöst. Mit den Erlösen wurde die Stuttgarter Hofkapelle wieder in Betrieb genommen und auch weiterhin finanziert, die Verwaltung übernahm der Probst des Kloster Denkendorf. Herzog Ulrich wurde Herrschsüchtig und lebte in Saus und Braus.
Ulrich belagerte die Reichsstadt Reutlingen. Die schwäbischen Reichsstädte verbündeten sich und vertrieben Ulrich. Tachenhausen wurde somit Herrenlos.
Die Reichsstädte vermachten das Gut an Kaiser Karl den 5. gegen die Kriegskosten. Ein Jahr später übergab dieser Das Land an seinen Bruder Ferdinand unter österreichischer Herrschaft. Dessen Statthalter Turcheß Wilhelm zu Waldenburg belehnte die wieder zur Pfarrei erhobenen Tachenhäuser Kirche an seinen Sohn Otto zu Waldburg.
Das Kloster Denkendorf pachtete Tachenhausen mit allen Rechten.
Die Stadt Nürtingen bot Otto zu Waldburg eine lebenslange Pacht gegen die Abtretung des Gutes. Tachenhausen kam somit in Besitz des neugegründeten Hospital in Nürtingen. Erzherzog Ferdinand stimmte der Einrichtung des Spitals zu.
Herzog Ulrich eroberte mit Landgraf Philipp von Hessen sein Herzogtum gewaltsam zurück und vertrieb die Österreicher. Ulrich führte die Reformation in Württemberg ein. Er überprüfte die Übergabe von Tachenhausen an das Spital Nürtingen und nahm teilweise Güter zurück, der Rest verblieb beim Spital. Die ausgemachte Pension an Otto zu Waldburg lies er gegen dessen Proteste an sich auszahlen.
Der Wallfahrtsort verlor durch die Reformation an Bedeutung. Das Messe lesen wurde verboten. Der Tachenhäuser Pfarrer verschwand mit sämtlichen kirchlichen Wertgegenständen. Tachenhausen wurde kirchlich eine Filiale von Oberboihingen.
Herzog Ulrich lies die Gebäude des Chorherrenstiftes zwischen oberem und unterem Hof abbrechen. Die Höfe wurden bis Mitte des 17. Jahrhunderts durch die Spitalverwaltung jeweils als Erblehen verpachtet. Um bei schlecht wirtschaftenden Pächtern reagieren zu können, wurde später die Pachtdauer auf 6 bzw. 9 Jahre an den meistbietenden begrenzt.
Kaiserliche Truppen fallen ein und plündern Vieh und Vorräte. Das Landvolk flüchtet in die Städte, die Höfe sind mehrere Jahre unbewohnt und verkommen.
Der Klosterhof (unterer Hof) mit Scheuer, Stallung und Behausung brennt ab (vermutlich Brandstiftung durch Oberboihinger Bewohner).
Nach jahrelangem Wiederaufbau wird der Klosterhof wieder bewohnt. Beide Höfe wurden wieder an Meier verpachtet.
Brand im oberen Hof.
Weiterer Brand im unteren Hof.
König Friedrich von Württemberg stellte mit einem Erlass alle Stiftungen unter staatliche Aufsicht. Das Spital verlor sämtliche aus dem Kirchenvermögen stammenden Höfe mit Ausnahme der beiden Tachenhäuser Höfe.
Alle Gebäude des unteren Hofes sowie ein Teil der Gebäude des oberen Hofes wurden abgerissen. Dort wurde dann das Meiereigebäude neu erstellt. Die beiden Höfe wurden vereinigt, die Bewirtschaftung erfolgte vom oberen Hof, das Anwesen umfasste 110 ha.
Die Umfassungsmauern wurden abgerissen, weitere Gebäude wurden im oberen Hof erstellt (bis 1862).
Verheerender Brand im oberen Hof. Das Schweizerhaus übersteht die Katastrophe als einziges Gebäude und steht noch heute.
Eine staatliche Obstbauschule wurde gegründet. Dem damaligen Direktor der Höheren Landbauschule, Prof. Dr. Johannes Knecht gelang es im Einvernehmen mit dem Pächter Karl F. Holzbog ca. 16 ha Land des Hofgutes zur Errichtung einer Obstplantage zu pachten. Dies war der Grundstein für die heutige Nutzung des Gutes durch die Fachhochschule Nürtingen.
Die Gemeinde Oberboihingen erwirbt von der Stadt Nürtingen 2 ha Land des unteren Klosterhofes und errichtet dort eine Siedlung.
Mit dem letzten Pächter des vereinigten Hofgutes endete die nahezu 500 Jahre dauernde Nutzung der Tachenhäuser Höfe als Pachtgut. Die damalige Höhere Landbauschule, eine Vorgängereinrichtung der heutigen Fachhochschule Nürtingen, errichtete in Tachenhausen einen modernen Lehr- und Versuchsbetrieb. Der erste Gutsverwalter Hugo Mauthe führte diesen Betrieb bis zu seinem Tod im Jahr 1987 mit großem persönlichem Einsatz und mit fachlichem Geschick in mustergültiger Weise.
Wolfgang Winkler wird Verwalter.
Rainer Mauthe wird Betriebsleiter.
Zur Geschichte des Hofgut Tachenhausen, 1989 Sonderdruck der Volksbank Nürtingen.
Im Rahmen des Studienganges Pferdewirtschaft steht der Lehr- und Versuchsbetrieb Jungborn im Wesentlichen für die Haltung von Pferden zur Verfügung. Neben der Einstellmöglichkeit für Pferde der Studierenden des Studienganges Pferdewirtschaft dient der Betrieb vor allem der praktischen Lehre / Demonstrationen und der angewandten Forschung (siehe Lehre und Forschung) mit betriebseigenen Pferden.
Prof. Dr.
Studiendekan Pferdewirtschaft, Leiter des Lehr- und Versuchsgutes Jungborn und Prodekan der Fakultät AVM
Dipl.-Ing. agrar (FH)
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
In Ergänzung zu den pferdespezifischen Vorlesungen auf dem Lehr- und Versuchsbetrieb werden verschiedene Inhalte auch praktisch vermittelt: Fütterungs- und Haltungstechnik, Beurteilung von Pferden, anatomische und orthopädische Gesichtspunkte, etc.
In der Forschung werden u.a. Forschungsfragen zu der pferde- und umweltgerechten Haltungs- und Fütterungstechnik in Kooperation mit diversen Unternehmen bearbeitet.
(nur Studierende des Studienganges Pferdewirtschaft)
Die Hochschule vergibt derzeit 7 DIY-Paddock-Boxen.
Der Einstellpreis beträgt 150,- €, der niedrige Einstellpreis verlangt zusätzlich die Mithilfe im Betrieb sowie die zur Verfügungstellung der Pferde für Lehre und Forschung.
Neben der Koordination der o. g. Arbeitseinsätze wird auch die tägliche Arbeit durch die HfWU unterstützt.
Bei Interesse füllen Sie bitte das Bewerbungsformular (download unten) aus und senden es an Frau Stefanie Ferle (stefanie.ferle@spam.hfwu.de).
Bitte beachten Sie, dass Hengste derzeit nicht aufgenommen werden können.
Weitere Einzelheiten werden durch den nach Zuteilung der Plätze zu unterzeichnenden allgemein üblichen Pensionspferdevertrag geregelt.
Eine Liste mit Pensionspferdebetrieben in der näheren Umgebung können Sie bei isabell.raudzis@spam.hfwu.de erhalten.