Wildbienentagung an der HfWU mit fast 150 Teilnehmern ein voller Erfolg

Veröffentlicht am

Foto: Andreas Haselböck

Foto: HfWU

Wildbienen gehören zu den am stärksten gefährdeten Artengruppen in Deutschland. Vor diesem Hintergrund fand am 15. November eine Tagung zum Schutz und Erhalt der Wildbienen am Campus Braike statt. Die Veranstaltung wurde vom Institut für Angewandte Agrarforschung (IAAF) organisiert. Spannende Vorträge von qualifizierten Referenten, produktive Workshops sowie eine anregende Podiumsdiskussion machten die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg.

 

Die Veranstaltung war mit etwa 150 Teilnehmern, darunter Vertreter von Universitäten, Behörden, Landschaftserhaltungsverbänden, NABU, Bienenschutzverein Stuttgart und interessierte Privatpersonen, gut besucht. Organisiert wurde die Veranstaltung von der Arbeitsgruppe von Frau Prof. Dr. Maria Müller-Lindenlauf (IAAF) unter Beteiligung des ILU, die Organisationsleitung lag bei Conny Hüber.

Insgesamt sieben Referenten stellten am Vormittag interessante Projekte und Maßnahmen vor, die zum Wildbienenschutz beitragen. So informierte Hans Schwenninger, Wildbienenexperte und Mitbegründer des Wildbienenkatasters Stuttgart, zu Beginn über die aktuelle Bestandssituation der Wildbienen und deren Gefährdungsursachen. Ebenso wurde ein bisher unveröffentlichter Maßnahmenkatalog zum Wildbienenschutz vorgestellt, der unter anderem die Einrichtung eines unabhängigen Wildbienen-Kompetenzzentrums vorsieht. In den darauffolgenden Präsentationen wurden vielfältige Themen angesprochen, wie die Einführung einer bestandsschonenden Erfassung von Wildbienen im Feld, die Rolle des Straßenbegleitgrüns als Wildbienenlebensraum, Mais-Bohnen-Gemengeanbau als Blütenangebot für Hummeln, Förderung von Wildbienen im Öko-Obstbau durch Blühstreifen in den Fahrgassen, Wiederherstellung von artenreichem Grünland als Nahrungshabitat für Wildbienen und Auswirkungen des Pflegemanagements auf die Wildbienengemeinschaften städtischer Wiesen in Karlsruhe.

In Workshops wurde die Thematik anschließend vertieft. Wertvolle Beiträge führten hierbei zu einem konstruktiven Austausch und Ideen zum Wildbienenschutz in den Bereichen Ackerbau, extensiv genutzte Flächen und urbanem Raum. Im Vordergrund standen beispielsweise die Förderung von Ackerrandstreifen und mehrjährigen Brachen, die Notwendigkeit eines Biotopverbunds zur Vernetzung von Lebensräumen und Industriebrachen als wertvolle Wildbienenhabitate.

Die abschließende Podiumsdiskussion regte zum Meinungsaustausch an, insbesondere über das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ und den von H. Schwenninger vorgestellten Maßnahmenkatalog. Bei den Podiumsgästen bestand Einigkeit darüber, dass dringend Handlungsbedarf besteht, um Wildbienen und Insekten einen Lebensraum mit ausreichend Nahrungsangebot und Nistmöglichkeiten zu sichern. Die Verantwortung liegt hierbei bei jedem von uns, ob als Naturschützer, Landwirt oder Verbraucher. Wichtig ist insbesondere bei öffentlichen Schutzmaßnahmen, dass die Erkenntnisse der Forschung zu Lebensraumansprüchen der Wildbienen Berücksichtigung finden. Nur so kann ein erfolgreicher Schutz der Wildbienen erreicht werden. Hierzu hat die Veranstaltung wesentlich beigetragen.

News-Suche

News-Kategorien