Seit 2018 wird am IAAF unter anderem die Auswirkung des Mais-Gemengeanbaus auf das Wildbienen- und Laufkäfervorkommen untersucht. Die Forschung ist Teil des Kooperations-Projektes „Diversifizierung des Silo- und Energiemaisanbaus im konventionellen und ökologischen Anbau“ und wird vom MLR im Rahmen des „Sonderprogramms zur Stärkung der Biologischen Vielfalt“ gefördert. Der Fokus der Biodiversitätserhebungen lag in den ersten Jahren auf der Mischkultur aus Mais und Stangenbohnen, die in der Praxis bereits gut etabliert ist.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Maria Müller-Lindenlauf wurde über zwei Jahre, auf insgesamt 17 Praxisschlägen die Insektenvielfalt im reinen Mais sowie im Mais-Stangenbohnen Gemengeanbau erfasst. Die Untersuchungen wurden sowohl auf ökologisch als auch konventionell bewirtschafteten Flächen durchgeführt. Es konnte gezeigt werden, dass der Mais-Bohnen Gemengeanbau im Vergleich zum Reinanbau eine signifikant erhöhte Hummel- und Honigbienenaktivität sowie eine höhere Wildbienenvielfalt vorweist. Für Laufkäfer und kleinere Wildbienenarten wurde hingegen kein Mehrwert der Mischkultur nachgewiesen.
Insgesamt waren die gemessenen Biodiversitätseffekte gering. So nahm die Hummelaktivität nur um durchschnittlich vier Individuen und die Wildbienenvielfalt um lediglich ein bis zwei Arten pro Fläche zu. Am stärksten profitierte die Honigbiene, die als einzelne, domestizierte Art allerdings keinen repräsentativen Biodiversitätsindikator darstellt. Aufgrund des großflächigen Maisanbaus ist der potenzielle Mehrwert des Mais-Bohnen Gemenge für Hummeln, zum Zeitpunkt der Bohnenblüte trotz allem nicht zu unterschätzen.
Die Open-Access Publikation mit den detaillierten Ergebnissen ist unter folgendem Link online zugänglich: https://doi.org/10.1016/j.baae.2022.03.005