Giftgewächs im Drohnen-Visier

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Der Jätroboter macht gezielt der Herbstzeitlose den Garaus.

Sieht blühend ziemlich schön aus, ist aber eine der giftigsten einheimischen Pflanzen. Wie der Herbstzeitlose ohne Chemiekeule zu Leibe gerückt werden kann untersucht ein Projekt am Institut für Angewandte Agrarforschung (IAAF).

Das Verfahren beruht auf einer Bestandserfassung mit einer Kamera und einer Drohne zum Zeitpunkt der Blüte der Zwiebelpflanze im Herbst. Mit Hilfe einer bildanalytischen Erkennung mit neuronalen Netzen wird die genaue Position bestimmt. Diese Informationen machen dann im Frühjahr eine kleinräumige Bekämpfung des Giftgewächses möglich. Für dieses Unterfangen entwickeln die Forscher um Prof. Dr. Albert Stoll verschiedene Maschinen bzw. Fahrzeuge, die eine aus der Bildanalyse abgeleitete Anwendungskarte abarbeiten können. Ergänzend werden auch Erkennungssysteme für Jakobskreuzkraut entwickelt. „Die entwickelte Bekämpfungsmethode stellt zurzeit ein konkurrenzloses Verfahren dar“, erläutert Albert Stoll das Forschungsprojekt. Das Verfahren zur automatisierten teilflächenspezifischen und nicht-chemischen Unkrautbekämpfung könne die bisher übliche Praxis des manuellen Entfernens oder des flächendeckenden Mulchens der Herbstzeitlosen ersetzen und biete das Potenzial, auf andere Schadpflanzen ausgedehnt zu werden. Kooperationspartner in dem vom Bundeslandwirtschaftsministerium geförderten Projekt sind die Kress Umweltschonende Landtechnik GmbH, der Landschaftserhaltungsverband Konstanz, die Universität Ulm und das Unternehmen Claas.

Ansprechpartner: Prof. Dr. Albert Stoll      Fabio Martin

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