Prof. Dr. Carola Pekrun präsentiert auf der pflanzenbaulichen Vortragstagung „Pflanzenbauliche Tugenden – Inwiefern können hierdurch Lücken im chemischen Pflanzenschutz geschlossen werden?“

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Foto: Prof. C. Pekrun

Am 21.11.2019 hielt Prof. Dr. Carola Pekrun auf der alljährlich stattfinden pflanzenbaulichen Vortragstagung eine Präsentation mit dem Titel „Pflanzenbauliche Tugenden – Inwiefern können hierdurch Lücken im chemischen Pflanzenschutz geschlossen werden?“

Nachdem die Verfügbarkeit von chemischen Pflanzenschutzmitteln immer weiter sinkt, stehen pflanzenbauliche Maßnahmen, somit indirekte Maßnahmen der Vermeidung phytomedizinischer Probleme, immer mehr im Fokus. Hierbei wies Carola Pekrun darauf hin, dass die Grundzusammenhänge seit langem bekannt sind und quasi zum Lehrbuchwissen gehören. Sie werden in den Fachschulen, Berufsschulen und Hochschulen gelehrt. In der Vergangenheit sind diese Maßnahmen allerdings in den Hintergrund gerückt, da mit Hilfe des chemischen Pflanzenschutzes viele Probleme einfach und effizient gelöst werden konnten. Carola Pekrun befragte Berater/innen in Baden-Württemberg nach den Problemen, die infolge verminderter Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln bereits bestehen bzw. die in absehbarer Zeit entstehen werden. Hierbei wurden Problembereiche in allen Feldern genannt, sowohl im Bereich der Unkräuter, Krankheiten als auch der Schädlinge.

Grundsätzlich lassen sich viele Probleme pflanzenbaulich lösen, z.B. Probleme mit Unkräutern sowie bodenbürtigen Krankheiten und Schaderregern durch Wahl einer weiten Fruchtfolge, durch intensive Bodenbearbeitung, durch Wahl des Saatzeitpunkts. Problemen mit Pilzkrankheiten können vielfach durch Anbau robuster Sorten entgegengewirkt werden. Es lassen sich jedoch nicht alle Probleme lösen, z.B. die in den letzten Jahren zunehmenden Probleme mit Insektenschädlingen, insbesondere im Raps, aber auch Probleme mit Auflaufschädlingen in Zuckerrüben, Getreide, Kartoffeln und Mais. Deshalb ist insgesamt zu konstatieren, dass die Pflanzenproduktion teurer wird und die Deckungsbeiträge sinken werden. Wenn die Landwirtschaft in Baden-Württemberg unter diesen Umständen flächendeckend erhalten bleiben soll, so sind entweder Ausgleichszahlungen von öffentlicher Hand nötig oder erhöhte Erzeugerpreise, die über die Lebensmittelpreise an Handel und Verbraucher weitergegeben werden.

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