Ein Spaziergang durch die Zukunft

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Die an der HfWU geschaffene 3D-Visualisierung der Bahnstadt.

Die „Bahnstadt“, ein geplantes neues Quartier in Nürtingen, gibt es als städtebaulichen Entwurf auf dem Papier. Als Laie kann man sich so aber nur schwer hineinversetzen, wie die Planungen tatsächlich später in der Realität aussehen werden. Prof. Dr. Michael Roth und Steven Zeise machen mit einer 3D-Visualisierung einen Blick in die Zukunft möglich.

 

Die beiden Wissenschaftler haben zwar keine Glaskugel, um in die Zukunft zu schauen, aber sie haben die Bahnstadt dreidimensional visualisiert. Steven Zeise hat zusammen mit dem Projektleiter Prof. Dr. Michael Roth mit viel Detailarbeit der künftigen Bahnstadt Leben eingehaucht. „Bei unserer 3D-Visualisierung gibt es verschiedene Detailstufen der Darstellung. Angefangen von einem Globus, über ein Landschaftsmodell bis hin zu einem Stadtmodell“, beschreibt Roth seine Arbeit.

Während die anderen Bereiche zwar als Kulisse sichtbar sind, aber nicht explizit ins Detail gehen, wird das Gebiet der Bahnstadt besonders genau erfasst. Zwei Bereiche, einmal um den bisherigen Busbahnhof und einmal um die Seegrasspinnerei, können vom Betrachter so eingesehen werden, als ob er selbst in diesem Bereich steht und den Eindruck hat, durch das Areal zu gehen.

Das Bahnstadtgebiet ist nicht nur am genauesten abgebildet, zudem steht im Modell dieses Gebiet immer im „Kontext“ zu den äußeren Gegebenheiten. Ein spezifisches Plandokument bildet den aktuellen Stand ab. „Wir haben unsere Visualisierung so konzipiert, dass, je nach Fortschritt des Projektes, die Daten eingepflegt werden können und so ein reales Bild des Gebietes um den Nürtinger Bahnhof entsteht“, so Roth weiter. Aktuell sind im Bereich des Bahnstadtareals die Bestandsgebäude zu sehen und die geplanten Gebäude als Kubaturen, also als Gebäudehülle.

In der Visualisierung sind circa 20 Bestandsgebäude erfasst. Diese werden im Prozess der Weiterentwicklung des Gebietes Bahnstadt bestehen bleiben. Der Betrachter hat durch diese Bestandsgebäude in der Visualisierung Orientierungspunkte auf dem Gelände. Diese Gebäude sind, anders als die neuen Gebäude, sehr konkret dargestellt. „Es gibt sie ja schon und somit werden diese auch ganz genau so gezeigt“, beschreibt Zeise seine Arbeit. Dafür ist er direkt vor Ort gewesen und hat die Gebäude mit der Kamera aufgenommen. Später am Rechner wurden die Bilder mittels Softwareprogramm aufbereitet und auf 3D-Oberflächen gestaltet.

Für das Modell wurden zahlreiche Pläne mit modernster Computertechnik zusammengeführt. In der interaktiven 3D-Visualisierung, welche die HfWU gemeinsam mit der Firma Lenné3D erstellt, können sogar unterschiedliche Tages- und Jahreszeiten dargestellt werden. Schattenverläufe sind ebenfalls sichtbar. Eine weitere Besonderheit im Vergleich zu anderen Visualisierungen ist die interaktive Darstellung in Echtzeit, wie Prof. Dr. Michael Roth hervorhebt.

Die 3D-Visualisierung hat die Stadt Nürtingen bewusst in Kooperation mit der HfWU umgesetzt. Da die Projektbeteiligten von Anfang an auf Bürgertransparenz gesetzt haben, sei es selbstverständlich, ein konkretes Modell zu schaffen, damit sie sich hineinfühlen und -denken können, so Heidrun Eissele, Projektleiterin der Bahnstadt Nürtingen.

Ansprechpartner: Prof. Dr. M. Roth S. Zeise

 

 

 

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