Vom Dampfsägewerk zum Sandstrand – Ideen für das Wörth-Areal

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Prof. Dr. Dirk Stendel, Melina Wießler, Susanne Mehlis und Prof. Meier (v.l.) bei der Ausstellungseröffnung im Nürtinger Stadtmuseum. (Foto: HfWUrenner).

Auch das direkte Umfeld des Stadtmuseums wurde bei den Überlegungen der Studierenden miteinbezogen. (Foto: HfWUrenner)

- Studierende präsentieren Ideen zur Entwicklung des Nürtinger Wörth-Areals im Stadtmuseum; Ausstellung noch bis 30. Oktober -

NÜRTINGEN(hfwu). Es wurde für Schießübungen genutzt, für ein Dampfsägewerk und von einer Kiesbaggerei. Das Wörth-Areal am südwestlichen Rand von Nürtingen. Das ist Geschichte. Wie die Zukunft aussehen könnte, dazu haben Studierende im Studiengang Landschaftsarchitektur an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) Ideen entwickelt. Das Stadtmuseum stellt sie in einer jetzt eröffneten Sonderausstellung vor.

„Stadtmuseum und Wörth-Areal – Geschichte und Zukunftsideen“, so lautet der Titel der Ausstellung im Nürtinger Stadtmuseum. Das einstige Schützenhaus grenzt direkt an das Areal, dessen Umgestaltung schon länger in der Stadt diskutiert wird. Studierende des 4. und 6. Semesters des Studiengangs Landschaftsarchitektur haben über ein Jahr Ideen zur städtebaulichen Entwicklung dieses Areals entwickelt. „Die Ideen müssen frei sein können“, unterstreicht HfWU-Professor Klaus Meier. Entsprechend hat der Architekt den Freiraum mit seinen Studierenden in einem ersten Schritt als Inspiration genutzt und sie konnten jedwede Ideen kreieren. Erst danach wurde darüber nachgedacht, wie eine entsprechende Bebauung aussehen könnte.

Entstanden sind so in elf Arbeitsgruppen elf Grundideen zur Neukonzeption der Freifläche zwischen Neckar, Steinach und Stadtmuseum. Die Skizzen und Pläne dazu sind im Rahmen der Ausstellung zu sehen. Zu den Vorschlägen gehört der Entwurf „Steinach erleben“, das den Vorplatz des Stadtmuseums besser sichtbar machen und den Zugang zur Innenstadt erleichtern möchte. Mit „STRANT – „Stadt-Raum-Nürtingen“ –wird dem Areal ein skandinavisches Flair zugedacht mit Sandstrand und Holzdeck. Das Konzept „Bunte Bänder“ nimmt mit einem „Blauen Band“ den Zusammenfluss von Neckar und Steinach in den Blick, mit einem grünen eine Liegewiese mit Blätterdach, mit einem gelben die Verknüpfung zu kulturellen Angeboten in der Stadt.

Mit der Ausstellung landen die studentischen Arbeiten nicht in der Schublade und auch die Hochschule ist präsent. „Eine Hochschule muss sichtbar sein in der Stadt und in der Region in der sie ist“, ist Prof. Dr. Dirk Stendel überzeugt. Für den Prorektor für Studium und Lehre bietet die Ausstellung den Studierenden zudem die Möglichkeit, sich einer öffentlichen Reaktion und womöglich Kritik auszusetzen – eine wichtige Erfahrung, die später im Berufsleben die Regel sein wird.

„Die studentischen Arbeiten sind entstanden ohne Schere im Kopf – das ist gut so“, betonte Susanne Mehlis, die Leiterin des Stadtplanungsamts in ihrem Grußwort. So könnten die vielfältigen Aspekte des Projekts von der Wohnbebauung über Hochwasserschutz bis zu Naherholung und Verkehrsanbindung einbezogen werden. Ein besonderes Anliegen ist ihr der Aspekt der Bürgerbeteiligung, der bei der Entwicklung des Areals für die Stadt eine zentrale Rolle spiele.

Klaus Meier wünscht sich, die fruchtbare Kooperation zwischen Stadtmuseum, deren Leiterin Melina Wießler und der HfWU künftig mit weiteren gemeinsamen Projekten fortzusetzen. Auch er sieht im Stadtmuseum eine hervorragende Plattform für die Hochschule, sich im öffentlichen Raum zu zeigen. Die Skizzen und Pläne der Studierenden sind im Stadtmuseum noch bis zum 30. Oktober zu sehen.