Alleen und schwimmende Gärten

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Ein Vorschlag von Annika Sauer zur Neugestaltung des Besigheimer Neckarufers inklusive Schiffsanleger und schwimmenden Gärten.

Großes Interesse der Stadt Besigheim an studentischen Entwürfen für Neckarufer-Entwicklung; Projekt „Adressen am Fluss“ der Region Stuttgart

NÜRTINGEN. (hfwu). Das Neckarufer in der Großregion Stuttgart attraktiver machen und dabei vor allem kleinere Kommunen zu unterstützen, darauf zielt das Projekt „Adressen am Fluss“. Wie die Umgestaltung am Besigheimer Neckarufer aussehen könnte, dazu haben Studierende der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) und der Hochschule für Technik Stuttgart (HfT) Ideen entwickelt. Bei der Stadtverwaltung stießen die Entwürfe auf großes Interesse.

Weiträumige Alleen, eine größere und eine kleinere, leiten die Fußgänger und Radfahrer von der Altstadt ans Neckarufer. Die grünen Bänder sind gesäumt von bepflanzten Bürogebäuden, Grünflächen und üppigen Blühstreifen. Sie führen zum großflächigen Stadtbalkon direkt am Neckar, der zugleich Schiffsanleger ist. Mit gastronomischen Angeboten, kulturellen Veranstaltungen oder einfach zum Verweilen am Fluss wird er Hauptknotenpunkt der Verbindung zwischen Altstadt und Neckar. Dies ist eine der Ideen von Studierenden der Landschaftsarchitektur an der HfWU, die jetzt der Stadtverwaltung in Besigheim vorgestellt wurden. Das Projekt, in dessen Rahmen die Bachelorarbeiten entstanden sind, trägt den Titel „Adressen am Fluss“.  Initiatoren sind der Verband Region Stuttgart und die Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart (IBA’27). Das Ziel ist, die Naherholungsqualität entlang des Neckars zu verbessern. Hier sollen insbesondere kleinere Kommunen in den Blick genommen werden und auch die Bindung an die Innenstädte verbessert werden.

„Die Vertreterinnen und Vertreter der Stadt waren wirklich interessiert und wir freuen uns über diesen sehr wertschätzenden Blick von außen auf die Entwürfe“, berichtet HfWU-Professorin Dr.-Ing. Birgit Kröniger von der Präsentation im Ausschuss für Umwelt und Technik der Stadt. Sie hatte die studentischen Abschlussarbeiten zusammen mit Dr.-Ing. Christine Baumgärtner vom Verband Region Stuttgart in Besigheim vorgestellt.

Die Entwürfe der Studierenden sind lediglich Anregungen. Ob und in welchem Umfang sie in konkrete Planungen einfließen werden, entscheidet sich später. Aber, so die einhellige Rückmeldung aus dem Gemeinderatsausschuss, sie sind in jedem Fall wertvolle Impulse. Die jeweils ganz unterschiedlichen Vorschläge der Studierenden reichen von einem Bootsanleger über eine Fußgängerbrücke und schwimmende Gärten bis zu Landschaftsmöbeln und einer Zipline („Bezip-Line“), einer Seilrutsche übers Wasser. Immer spielt dabei auch die eigenständige Quartiersentwicklung und die Verbindung zur Altstadt eine zentrale Rolle.

Besigheims Bürgermeister Steffen Bühler bedankte sich für die so vielseitigen wie konkreten Impulse und die gute Zusammenarbeit mit den beiden Hochschulen im Rahmen von „Adressen am Fluss“. Potenzial am Neckar sei vorhanden, aber noch nicht ausreichend erschlossen, so sein Eindruck nach der Präsentation.

Birgit Kröniger betont, für die Studierenden sei es wichtig, schon in Rahmen des Studiums die Erfahrung zu machen, dass ihre Arbeiten nicht in der Schublade verschwinden, sondern sich konkreten, spannenden Herausforderungen annehmen zu können, die auch Gehör finden. In diesem Sinne sei auch der Verband Region Stuttgart an einer weiteren Zusammenarbeit interessiert.