Gewerbeflächen – Klasse oder Masse?

Hochschule im Dialog: "Platz da! Aber wofür?"

Anmerkungen zur Stadt- und Verkehrsplanung von morgen

Leitung der Reihe: Prof. Dr. Albrecht Müller

Referent: Prof. Dr. Alfred Ruther-Mehlis

Gewerbegebiete sind Teile der Stadt für den zweiten Blick. Gewerbegebiete führen in der öffentlichen Diskussion oft ein Schattendasein. Es gibt meist keine glamourösen Einweihungen von Einrichtungen für die örtliche Prominenz oder andere Dinge, die sich publikumswirksam vermarkten lassen. Gewerbegebiete sind deshalb jedoch nicht unwichtig für die Entwicklung von Kommunen und Regionen. Hier wird ein wesentlicher Teil der Einkommen und Steuern erwirtschaftet, ohne die unser Gemeinwesen nicht funktionieren kann. Hier gibt es Arbeits- und Ausbildungsplätze. Gewerbegebiete prägen auch den Alltag vieler Menschen in den Städten und Gemeinden. dort Ob als Arbeitende, Kunden, Lieferanten, Freizeit und Erholungssuchende, Einkaufende oder dort Wohnende – viele Menschen verbringen mehr Wachzeit in Gewerbegebieten als mit ihrem Lebenspartner. Des Weiteren prägen Gewerbegebiete wesentlich das visuelle Erscheinungsbild von Städten und Gemeinden. Gewerbegebiete haben auch ihre Schattenseiten. Die dort ansässigen Betriebe nehmen Fläche in Anspruch, benötigen Energie, erzeugen Emissionen und Wirtschafts- und Berufspendelverkehre. Die finanziellen Aufwendungen für Planung, Grunderwerb, Erschließung und Unterhaltung sind immens. Grund genug, Gewerbegebieten einen zweiten, einen aufmerksamen Blick zu widmen und sich mit einigen Fragen auseinanderzusetzen:

• Gibt es zu viel oder zu wenig Gewerbeflächen?
• Welche Gewerbeflächen werden von wem und in welchen Qualitäten benötigt?
• Wie können Gewerbegebiete der Zukunft aussehen? Wo sollten diese liegen?
• Welche Auswirkungen haben neue technische Entwicklungen, wie Industrie 4.0 auf die Zukunft des produzierenden Gewerbes und von Dienstleistungen?
• Wer sollte Gewerbegebiete entwickeln und betreiben?

Diesen und weiteren Fragen soll der Vortrag allgemein und anhand praktischer Beispiele nachgehen und zur weiteren, intensiven Auseinandersetzung mit Gewerbegebieten anregen.

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