Entwicklung der Moorkomplexe im Umfeld des Birkenrieds auf der Ostbaar

Die Moorflächen des Natur- und Landschaftsschutzgebietes „Birken-Mittelmeß“ bilden zusammen mit den Moorflächen des Naturschutzgebietes „Unterhölzer Wald“ das größte und besterhaltenste Niedermoor der Baar. Zudem sind die Schutzgebiete Teil des Natura 2000 Gebietes 8016-341 „Baar“. Der circa 240 ha große Moorkomplex beherbergt eine Vielzahl seltener und gefährdeter Pflanzenarten der Kleinseggenriede und Zwischenmoore, Feucht- und Streuwiesen und bodensauren Magerrasen. Darüber hinaus ist das „Birken-Mittelmeß“ als Brut- und Überwinterungsgebiet für zahlreiche Vogelarten von überregionaler Bedeutung. Der Bestand an Braunkehlchen beispielsweise zählt zu den größten Populationen in Baden-Württemberg. 

Wie fast alle Moorkomplexe des Landes ist auch das Birken-Mittelmeß durch Entwässerung, Torfabbau und landwirtschaftliche Nutzung beeinträchtigt worden. Das Institut für Angewandte Forschung soll im Rahmen des Forschungsprojektes in einem rund 450 ha großen Untersuchungsraum die Pflege und Entwicklung des Gebiets koordinieren und Maßnahmen planen, den gestörten Wasserhaushalt zu stabilisieren. 

Hierzu bildet eine umfangreiche Grundlagenerhebung die Vorraussetzung. Analysen des Torfkörpers, Grundwassermessungen und eine Erhebung des Entwässerungssystems zählen ebenso zum Untersuchungsumfang wie vegetationskundliche und faunistische Kartierungen. Weitere wesentliche Ziele sind die nachhaltige Sicherung der Arten und Lebensraumtypen der Natura 2000-Richtlinie sowie die Bewirtschaftung und Pflege des im Mittelalter angelegten Unterhölzer Weihers. Zwischen 2004 und 2005 wurde diesbezüglich eine Winterung mit anschließender Sömmerung durchgeführt. Darüber hinaus wurden vom IAF bereits erste Pflegealternativen konzipiert und wissenschaftlich begleitet; unter anderem die Beweidung von rund 9 ha Moorfläche mit einer Moorschnuckenherde.

Die durchgeführten Untersuchungen erfolgten in enger Abstimmung mit den Eigentümern, den betroffenen Nutzergruppen und dem Naturschutz, um im Anschluss an das Projekt eine rasche Umsetzung der Maßnahmen zur Moorrestitution garantieren zu können.  

Falls Sie weitere Fragen zum Projekt haben wenden Sie sich bitte an Susanne Röhl.

Angaben zum Projekt

Projektleitung:

Prof. Dr. Konrad Reidl

Projektbearbeitung:

Dr. Markus Röhl

 

Susanne Röhl, Dipl.-Ing (FH)

Projektlaufzeit:

2004-2007

Förderung:

Stiftung Naturschutzfonds beim Ministerium für Ernährung und Ländlicher Raum Baden-Württemberg